Ablauf eines Behandlungstermins

Die Behandlung beginnt mit einer Anamnese, wobei die Krankheitsgeschichte des Patienten besprochen wird. Ein freundlicher und respektvoller Umgang mit den Patienten ist hierbei selbstverständlich. Daran anschließend nimmt der Therapeut eine genaue Untersuchung des Körpers vor. Hierbei kommen vorrangig die sogenannte Palpation, d.h. das Abtasten des Körpers auf Verspannungen und Verhärtungen von Muskulatur und Gewebe und die Beweglichkeitsprüfung von Muskeln und Gelenken zur Anwendung.

Die Kenntnis der Krankheitsgeschichte und die Ergebnisse der Untersuchung geben dem Therapeuten meist Hinweise auf die mögliche Ursache der Beschwerden. Diese kann an ganz anderer Stelle liegen, als die tatsächlich empfundenen Schmerzen. Dies ist überwiegend durch die Funktion und Arbeit des Nervensystems bedingt. Kenntnisse dazu vermittelt die osteopathische Ausbildung sehr umfangreich.

In der primär osteopathischen Behandlung kommen verschiedene manuelle Gewebetechniken zur Anwendung, z.B. Druckpunktbehandlung für Schmerzpunkte der Muskulatur und passive Dehnungsübungen für verkürzte und verspannte Muskulatur. Es wird versucht, durch spezielle Druck- und Bewegungstechniken die Organbeweglichkeit und damit auch schlussendlich die Funktion zu verbessern und durch sanfte Mobilisierungstechniken am Kopf die Funktion des Nervensystems, das hier eine dominierende Rolle spielt, auszugleichen.





Da die osteopathische Behandlung sich individuell an den Patienten anpasst, hängt die Dauer einer Behandlung immer vom Einzelfall ab.

Während der Untersuchung und Behandlung wird der Therapeut den Patienten dadurch einbinden, dass er ihm Informationen und Erklärungen zur Behandlung und Untersuchungsergebnissen gibt. Zudem ist bei einigen Behandlungstechniken die aktive Mithilfe des Patienten erforderlich. So wird er z.B. aufgefordert bei Techniken zur Lösung von Verspannungen der Muskulatur diese gegen sanften Widerstand des Therapeuten anzuspannen, damit sie anschließend gedehnt werden kann.

Im Anschluss an die Behandlung gibt der Therapeut dem Patienten manchmal einige "Hausaufgaben" mit auf den Weg. Dies können z.B. eigenständig auszuführende einfache Dehnungsübungen sein. So kann die Zeit zwischen den Behandlungsterminen aktiv genutzt werden.

Behandlung mit Osteopathie

In der osteopathischen Therapie werden prinzipiell drei Teilbereiche unterschieden, deren Fokus auf unterschiedlichen Strukturen des Körpers liegt. Im Rahmen eines ganzheitlichen Behandlungsansatzes kommen diese meist gemeinsam bei der Behandlung zur Anwendung.

Die parietale Osteopathie umfasst schwerpunktmäßig den Bewegungsapparat, z.B. mit verkürzten Muskeln, Wirbelfehlstellungen, Schiefständen des Beckens, Schulterbeschwerden, Blockaden der Wirbelsäule, Schmerzhafte Muskelverspannungen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und Schleudertraumata.
Bei der viszeralen Osteopathie stehen die inneren Organe des Körpers im Mittelpunkt des osteopathischen Ansatzes. Sie beschäftigt sich z.B. mit Verdauungsbeschwerden, Reizmagen, Reizdarmsyndrom, chronischer Blasenentzündung, gynäkologische Beschwerden und Inkontinenz.
Die kraniosakrale Osteopathie beschäftigt sich u.a. mit dem Kopf und dem Nervensystem des Menschen, z.B. mit Tinnitus, Schwindel, Kiefergelenksprobleme (CMD), Zähneknirschen, Rückenschmerzen in der Schwangerschaft und Migräne. Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen kann die kraniosakrale Osteopathie noch viel breiter eingesetzt werden, weil sie primär wohl über neuronale Strukturen arbeitet.

Osteopathie ist auch möglich bei Säuglingen und Kindern. Hier kommen spezielle sanfte osteopathische Techniken zur Anwendung. Die  Osteopathie für Kinder beschäftigt sich z.B. mit ADS, ADHS, Schlafstörungen, Schiefhals, Skoliose sowie Schrei- und Spuckkindern.

Die Osteopathie hat ihre Grenzen. Beispielsweise gehören die meisten schweren oder akuten Erkrankungen, Notfälle und psychische Erkrankungen nicht zu den Anwendungsgebieten der Osteopathie und müssen schulmedizinisch abgeklärt und behandelt werden.

Grundsätzlich sei noch angemerkt, dass die Osteopathie in Deutschland weder von der evidenzbasierten Medizin, landläufig Schulmedizin genannt, anerkannt, noch hinreichend bezüglich Wirkung und Wirksamkeit ausreichend durch valide wissenschaftliche Studien bewiesen ist. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Osteopathie in Deutschland mittlerweile in anerkannten Studiengängen mit Bachelor oder Master Abschluss studiert werden kann. Alle „Anwendungsgebiete“ der Osteopathie sind demzufolge aus rechtlicher Sicht derzeit Beobachtungen einzelner Therapeuten ohne Anspruch auf wissenschaftliche Anerkennung. So sind alle Hinweise zu verstehen. Fragen Sie mich gerne zu diesem Thema.

Auf diesem Informationsportal können sich Patienten weiter über das Thema Osteopathie und im speziellen Anwendungsgebiete informieren:    www.osteokompass.de

Vor jeder Behandlung wird im Rahmen einer differentialdiagnostischen Untersuchung geprüft, ob Osteopathie als Therapieform, aus Sicht der Osteopathie, in Frage kommt oder ggf. eine fachärztliche Abklärung oder eine schulmedizinische Therapie erfolgen sollte. Die Osteopathie versteht sich als sog. Komplementärmedizin, also eine sinnvolle Ergänzung der Schulmedizin. Wie bei jeder diagnostischen und therapeutischen Maßnahme muss auch bei der osteopathischen Therapie ein sorgfältiges Abwägen des Nutzens und der Risiken erfolgen. Im Rahmen der Sorgfalts- und Aufklärungspflicht für Heilpraktiker klären wir unsere Patienten umfassend auf und entscheiden gemeinsam mit ihnen, wann die osteopathische Therapie die Methode der Wahl ist, wann sie als Begleittherapie indiziert ist oder wann sie kontraindiziert ist.

"Gut geführte Praxis mit sehr fundierter Fachkenntnis."
Thomas Schmohl